Historie


Eine kurze Geschichte des TC Rondorf

Die Gründungsphase in den 1970er Jahren

Die Anfänge

Es war in der Wachstumsperiode der sechziger und siebziger Jahre der Bundesrepublik, als Bürger aus den Grossstädten sich nach Eigenheimen am Stadtrand orientierten. Neben den neuen Häusern suchte man auch mit Gleichgesinnten den gesellschaftlichen und sportlichen Ausgleich, der jedoch nicht vorhanden war. Also musste man diesen – im Gegensatz zu heute – selbst schaffen.

So hatten die Bewohner der „Siedlung Bödinger Straße“, und hier besonders das Einfamilienhausgebiet auf der östlichen Seite der Bödinger Straße in Rondorf die Idee, sich auf privater Basis einen Tennisplatz zu bauen. Das Grundstück war oberhalb des Hochhauses auf der Ecke Bödinger Str. – Ecke Westerwaldstr. ausgeguckt. Dieser private Tennisplatz sollte durch grundbuchlich abgesicherte Rechte nur den Eigentümern und ihren Familienangehörigen zugänglich sein.

Die damaligen Initiatoren haben als Neulinge im Tennissport ihre Gründungsabsicht mit der notwendigen „Kapitalbeschaffung“ in Gang gesetzt. Es wurde ein verlorener Einmalbeitrag von 5,- DM als Grundbaustein in der Nachbarschaft eingesammelt.

Vereinsemblem

Von der Gründungsidee besonders angetan war Jochen Rüffer, der sich für die weitere Zielverfolgung engagiert einsetzte. Jochen Rüffer hat als Grafiker dem TCR das Vereinsemblem geschaffen: Das Känguruh! Wie kam es dazu? Zur Zeit der Vereinsgründung waren die weltbesten Tennisspieler die Australier. Um nur die Besten zu nennen: Margaret Court, Evonne Goolagong Cawley, Rod Laver, John Newcombe, Ken Rosewall, Roy Emerson, … Folglich war es damals naheliegend, das australische Wappentier auch als Clubabzeichen im TCR zu führen.


1973-75 Entstehungsphase

Mit viel Begeisterung und Idealismus wurde aus anderen greifbaren Vereinssatzungen (Sport- und Musikvereinen) die neue Satzung gezimmert. Die damaligen Aufgaben des Vorsitzenden bestanden naheliegend darin, sich Informationen über folgende Themen zu besorgen:

  • Wie baut man überhaupt einen Tennisplatz und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
  • Inwiefern ist die Anlage nach Sonnenstandsverlauf, Windrichtung, Platzbedarf und Bodenverhältnisse zu optimieren?
  • Was ist zu den Themen Parkmöglichkeiten, Kinderspielplätze, sanitäre Einrichtungen usw. zu beachten?

Der Finanzierung schenkte man damals keine besondere Beachtung, weil einfach keine Vorstellungen über die Kosten vorlagen. Durch die Aktivitäten angespornt, wuchs auch das Interesse der Bevölkerung in Rondorf und Hochkirchen an der Mitgliedschaft im TCR, obwohl noch keine Tennisanlage vorhanden war. 2 Jahre nach der Gründung wurde am 27.10.1975 zu einer Mitglieder- und Werbeversammlung eingeladen. Im Jahr 1975 hatte der TCR bereits 93 Mitglieder, die alle Tennis spielen wollten, aber keinen Tennisplatz hatten.

Ein ganz großes Thema war 1975 die Idee, als ein ehemaliger Rondorfer und Davis-Cup-Spieler, Jürgen Faßbender, ein professionelles Tenniscenter mit Halle und Freiplätzen in Rondorf bauen wollte und für die Freianlage um Unterstützung durch den TCR bat. Doch die dafür erforderlichen finanziellen Mittel waren im Tennisclub Rondorf nicht vorhanden.

Kurzfristig diskutierte man die Möglichkeit, in Hochkirchen zu einem Pachtvertrag für eine Tennis-Freianlage mit Familie Schmitte zu kommen. Dabei wurde in Aussicht gestellt, daß die Familie Schmitte eine Tennishalle anbauen würde. Doch die vertraglichen Vereinbarungen waren mit einem anderen Interessenten bereits abgeschlossen, so daß sich diese Entwicklung aufgehoben hatte.


1976-1983 Konsolidierungsphase

Der Begrünung der Anlage ist besondere Aufmerksamkeit geschenkt worden. Jedes Jahr wurden Pflanzungen durch Arbeitseinsätze der Mitglieder vorgenommen. Heute erfreuen wir uns an der parkähnlichen Baumlandschaft der Anlage. Auf Grund des immensen Zulaufs von Tennisinteressenten und des damit nun beginnenden Sportbetriebes mit Meden-Spielen und Training für die Jugend und die Mannschaften reichten die 4 Plätze nicht mehr aus und so wurde 1980 eine Erweiterung um 2 weitere Plätze vorgeschlagen und auch durchgeführt. Am 17.05.1980 war die Einweihung, zu der auch 50 neue Mitglieder eingeladen waren.

Auch in der Verwaltung wurde die manuelle Arbeit für 370 Mitglieder aufwendig und so wurde 1981 die Mitgliederverwaltung auf Vorschlag von Claus Böbel auf die elektronische Datenverarbeitung umgestellt.

In der Hauptversammlung 1978 trat H.J. Schröder als 1. Vorsitzender zurück, nachdem er Entlastung und Dank für die erreichten Ziele erfahren hatte. Als neuer 1. Vorsitzender wurde Klaus Heegewaldt und als 2. Vorsitzender Paul Lehmann gewählt.

Ein Clubhaus gab es noch nicht; es dienten ausgeliehene Campingwagen als Clubhausersatz. Die Begeisterung bei den Mitgliedern war riesengroß und man fand sich in jeder freien Minute auf der Tennisanlage ein. Es war damals eine große Tennis-Familie. Anstatt der Campingwagen wurde beschlossen, eine Holzhütte zu errichten. Sie sollte nur als Regenunterstand dienen. Auch hier zeichneten die Mitglieder Heiner und Werner Meyer für die Realisierung verantwortlich.
Neues Clubhaus (1984)

Im Frühjahr 1981 wurde durch die Hauptversammlung beschlossen, ein Clubhaus zu errichten. Architekt Hans Nürnberger hat die von den beiden Bauingenieuren im Vorstand entwickelten Raumpläne optimal umgesetzt. Der Plan für die Finanzierung sah vor, daß die Kosten auf mehrere Generationen verteilt werden. Dafür war es notwendig, einen Teil des gepachteten Geländes herauszuparzellieren, um eine grundbuchliche Beleihung zu ermöglichen. Gleichzeitig wurden die Förderungsanträge gestellt. Der endgültige Baubeschluß erfolgte auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 27.10.1983.
Nun oblag es dem Schatzmeister die fehlenden Mittel für die endgültige Finanzierung zu besorgen. Der Baubeginn war schlüssig vorbereitet und so konnte schon im November 1983 losgelegt werden.

Zum Richtfest am 24.01.1984, an dem der Bezirksvorsteher des Stadtbezirks, Dr. Potthast, teilnahm, waren trotz kalter Witterung mehr als 60 Mitglieder gekommen, um sich über das neue Clubhaus zu informieren und sich auf die zukünftigen Annehmlichkeiten zu freuen. Der Bau wurde wie terminlich geplant fertig und endlich hatte der TCR ein Clublokal, Umkleideräume und sanitäre Einrichtungen.

Die Einweihung am 19.08.1984 war wiederum ein Meilenstein in der TCR­-Geschichte.

Die Bewirtschaftung erfolgte in Eigenregie durch die Mitglieder. So sollten die Mannschaftsspieler abwechselnd die Getränkeausgabe und die Clubhausöffnung und -schließung übernehmen.